Dienstag, den 24.10.2017, Gedanken über metastisierten Krebs

Grasende Schafe 
Mein Leben mit Brustkrebs

Danke  an alle meine Mitstreitenden, die ebenso genau wissen, wie wir in der Öffentlichkeit wahr genommen werden. Viele wollen sich einfach nicht mit dem Thema auseinander setzen. Aber ich finde, dass das ein großes Thema für uns alle sein sollte. Liebe Sybille H., Heike H., Rosie R., Sylvi H. und all die anderen unter uns, die sich mit der metasierenden Situation täglich bis an unser Lebensende mit der Krankheit auseinandersetzen müssen. Es gibt mir unendlichen Trost, dass wir gemeinsam viel erreichen können und das wir uns auch gegenseitig Halt geben.:

So wahre Worte... 😔
Das ist der eigentliche Text, der auf den Artikel der Apothekenrundschau folgt, zum Thema Krebs und Űberleben
Das ist genau das was mich immer so ärgert und weshalb ich mich auch auf unterschiedlichen Veranstaltungen engagiere: dass Brustkrebs in der Öffentlichkeit verharmlost wird, die Medien unterstützen das auch noch. Man hat ja "nur" Brustkrebs, der ist ja in 80 Prozent aller Fälle heilbar, die Chemos sind heute nicht mehr schlimm und jeder kennt mindestens eine oder zwei Frauen, die vor 20 Jahren Brustkrebs hatten und immer noch leben. Und man hat ja vor allem Haarausfall. Der ist bekannt. Aber Haare würden ja wieder nachwachsen......andere Nebenwirkungen sind in der Außenwelt nicht bekannt. Die Folgen der Antihormontherapie auf Sexualität und somit auf die Partnerschaft sind kein Thema. Die Veränderung unserer Körper nicht nur durch die Entfernung der Brüste was ja oft noch vorkommt trotz brusterhaltender Op's, die Steifheit und Gelenkbeschwerden was einen auf einen Schlag um 10 Jahre altern lässt, Müdigkeit und Kraftlosigkeit, oft auch Depressionen begleitet von Todesangst im fortgeschrittenen Stadium.......das alles wird in der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Warum? Weil unsere Krankheit im Verborgenen stattfindet denn wir sehen ja gut aus. Unsere Krankheit, unsere Befindlichkeit wird nach unserem Äußeren beurteilt. Die Erfahrung mache ich jeden Tag. Obwohl es mir nicht sehr gut geht höre ich: du siehst gut aus, schön, dass es dir besser geht. Ich habe heute ein Foto in meiner Chronik eingestellt auf dem ich Male up trage und meine Perücke und lächele. Prompt kommt von meinen Freunden die Äusserung: "schön dass es dir besser geht, du siehst gut aus!" Es geht mir nicht besser. Ich bin nur gut hergerichtet und ich habe ein Lächeln aufgesetzt weil ich mich über den kleinen Ausflug gefreut habe nachdem ich ja ansonsten mehr oder weniger unter der Woche kaum aus dem Haus komme weil mir da die Begleitung fehlt. Natürlich geht es einem mal besser als zu ganz schlimmen Zeiten aber das bedeutet nicht dass es einem jetzt wieder gut geht im Sinne von "alles ist prima". Die Menschen tun sich schwer damit das "es geht mir nicht gut" anzunehmen. Erstens wünschen sie sich und uns natürlich dass es uns gut geht, wenigstens so gut wie wir aussehen und zweitens ist es bequemer sich nicht mit der Schwere der Krankheit auseinanderzusetzen. Solange das so ist spielen wir unserer Umwelt mit unserem Guten Aussehen in die Hände und der wahre Zustand wird verkannt. Und irgendwann ist man tot und alle wundern sich darüber dass man so plötzlich gestorben ist. Vor Kurzem hat man doch noch eine kleine Reise gemacht und vor allem: "man sah doch sooooo gut aus!"
Danke an. MEINE Mitstreiterin,dass ich das hier weitergeben darf.


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